Fast wäre die motorsportliche Karriere von Micky Winkler massiv ins Stocken geraten. „Es sah im Winter eine Zeit lang nicht wirklich rosig aus, was meine Ambitionen innerhalb der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) angingen“, gibt der Schleizer offen zu. „Es scheiterte vorrangig am Geld. Was von den Teams für eine Saison inzwischen aufgerufen wird, war für mich nicht zu stemmen, sodass ich sogar ernsthaft eine Zwangspause vom Rennsport in Betracht ziehen musste.“ Dieses Worst-Case-Szenario blieb dem 20-Jährigen aber zum Glück erspart. „Dank des Engagements meines Teamchefs Emil Weber, der mir wirklich große Zugeständnisse und Unterstützung hat zukommen lassen, kann ich diese Saison für sein Team mit einer Kawasaki in der Pro Superstock 1000 an den Start gehen. Dafür bin ich Emil unheimlich dankbar, dass er mir diese Möglichkeit eröffnet hat.“ Für Micky Winkler bedeutet dies nach einem Jahr in der IDM Supersport einen neuerlichen Klassenwechsel. „Das wird definitiv noch mal eine gewaltige Umstellung für mich. Die 1000er-Bikes legen durch ihre Mehrleistung eine ganz andere Charakteristik an den Tag. Das wird eine echte Herausforderung für mich, der ich mich aber gerne stellen werde“, ist sich Micky Winkler bewusst. Erfahrungen mit einem solchen PS-Monster halten sich beim 20-Jährigen noch in Grenzen. „Ich durfte bei ein paar wenigen Einsätze als Instruktor ein solches Superbike fahren, aber das war es dann auch schon.“ Die Pro Superstock 1000 geniest innerhalb der IDM den ausgezeichneten Ruf als ein bewährter Unterbau für die deutsche Königsklasse, der IDM Superbike, zu sein. „Da fahren ausnahmslos richtig schnelle Jungs mit, die alle nach Höheren streben. Die Motorräder unterscheiden sich auch nicht großartig von den reinrassigen Superbikes. Wer weiß, vielleicht ist genau dieser Fakt für die Zukunft von großem Nutzen für mich.“
Trotz aller aufkommender Euphorie muss sich Micky Winkler mit einem weiteren Fakt auseinandersetzen: „Mein Budget reicht derzeit noch nicht für eine komplette Saison. Ich möchte aber mit Leistung auf mich aufmerksam machen. Vielleicht gelingt es mir so noch potenzielle Sponsoren und Gönner zu akquirieren.“ Und noch ein anderes Problem hat sich bei Micky Winkler aufgetan. „Ich konnte keinen Arzt ausfindig machen, der in diesem Winter den Nagel aus meinem rechten Oberschenkel entfernen konnte, der noch von meinem Rennunfall in Schleiz aus dem Jahr 2019 resultiert. Das ist zwar ärgerlich, stört mich aber zumindest beim Motorradfahren nicht.“