Zurück in der IDM

Motorsportler Micky Winkler kehrt in die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) zurück. Der Schleizer hat sich dem Team WSC-Racing by Aprilia angeschlossen und wird in der neu ausgeschriebenen Sportbike-Klasse deren italienisches Bike pilotieren. „Die Mannschaft hatte Ausschau nach einem neuen Fahrer gehalten“, sagt Micky Winkler. „Dafür wurde ich zu Testfahrten auf dem Hockenheimring eingeladen. Die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert. Die Kommunikation im Team passte.“ Das spiegelte sich auch bei den entscheidenden Fakten wider: „Die Rundenzeiten, die wir auf Anhieb haben fahren können, waren nicht verkehrt. Wir hatten den Vergleich zu einigen Spitzenfahrern der Klasse und von denen waren wir nicht so weit entfernt.“

Nach den zweitägigen Testfahrten zeigte sich auch Teamchef Roland Matthes von seinem neuen Piloten angetan: „Mickys professionelle und ruhige Art hat mich begeistert. Er ist systematisch an den Test herangegangen und konnte sehr konkrete Aussagen zu allen Veränderungen am Motorrad machen. Zudem war Micky schon sehr schnell.“ Der Schleizer wird zwei der letzten drei IDM-Veranstaltungen in Assen (NL) und das Finale auf dem Hockenheimring für das Team bestreiten. Dazwischen will sich die Mannschaft im Rahmen der Internationalen Road Racing Championship vom 22. bis 24. August auf dem Schleizer Dreieck auch den heimischen Motorradfans präsentieren. „Wir werden die Twin Trophy für Test- und Versuchsfahrten nutzen. Da geht es einfach darum, Fahrpraxis zu sammeln, das Motorrad anzupassen und schneller zu machen. Handelsübliche Prozesse“, so Micky Winkler. Von seinem eigentlichen Plan, mit der eigenen 1000er Kawasaki an ausgewählten Rennen teilzunehmen, rückt der 23-Jährige damit ab. „Das ergibt nicht sonderlich viel Sinn, zwischen zwei so unterschiedlichen Bikes ständig hin und herumzuspringen. Ich konzentriere mich jetzt auf dieses Sportbike-Projekt. Eine große Chance für mich.“

Erfolgreicher Ausflug in die Langstreckenszene


Der Terminkalender von Micky Winkler ist in diesem Jahr nur mäßig gefüllt. Geplant waren beim Schleizer einzelne Gaststarts in der Pro Superstock 1000 im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft auf dem eigenen Motorrad. Allerdings brachten technische Hindernisse dieses Vorhaben durcheinander. Insofern kam für den 23-Jährigen die Möglichkeit, bei einem 4-Stunden-Rennen beim Deutschen Langstrecken Cup im tschechischen Brüx an den Start gehen zu können, nicht ungelegen. „Der Kontakt zum Team Rheintal Motorsportclub besteht schon seit zwei Jahren“, erklärt der Schleizer die Entstehungsgeschichte. „Von großem Vorteil ist dabei natürlich, dass die Jungs auch auf einer Kawasaki unterwegs sind. Das hat mir die Möglichkeit eröffnet, mit dem eigenen Bike testen zu können.“ Die lange motorradfreie Zeit machte sich bei Micky Winkler durchaus bemerkbar. „Ich war ein wenig eingerostet. Es hat etwas gebraucht, um den gewohnten Rhythmus zu finden.“ Davon ließ sich der Ostthüringer aber nicht beirren. Auch ein kapitaler Motorschaden am Langstreckenmotorrad konnte ihn nicht einbremsen, denn mit der Trainingsbestzeit stellte der Schleizer sein Talent nachdrücklich unter Beweis. „Mir kam die Ehre zu, den Start zu fahren. Ein klassischer Le Mans-Start, eine besondere Erfahrung.“ Das Team konnte das ganze Rennen über um den Gesamtsieg kämpfen, holte letztlich P3 und den Klassensieg. „Ich freue mich für die Jungs. Mir war es vergönnt, reichlich Fahrzeit sammeln zu können.“