Einstand geglückt


Micky Winkler mit neuem Team in der IDM Sportbike in Assen

Nach zwei gemeinsamen Tests durfte Micky Winkler und das Team WSC-Racing by Aprilia das erste Mal auch im Wettkampfmodus zusammen ausrücken. In der Kathedrale des Speeds im niederländischen Assen erfolgte das erste Aufeinandertreffen mit den IDM-Konkurrenten.

„Erwartungsgemäß haben wir viel am Motorrad geändert, umgebaut und angepasst“, so Micky Winkler. „Die Set-up-Arbeiten haben auch nicht vor den einzelnen Rennen Halt gemacht. Das Team hat viel gearbeitet und auch ich habe versucht mich ständig zu adaptieren. Es war ja von vornherein klar, dass wir eine halbe Saison Vorsprung der Konkurrenz nicht binnen zwei Testtagen aufholen werden. Aber in Summe lief es für uns gar nicht mal so schlecht.“

Startplatz elf empfand der Schleizer dann allerdings nicht wirklich befriedigend: „Ich hätte schneller gekonnt. In meiner schnellsten Runde wurde die Qualifikation abgebrochen.“

Selbstkritisch musste Micky Winkler nach dem ersten Rennen bemerken: „Den Start habe ich vollends versemmelt. Als Vorletzter musste ich mich wieder nach vorn kämpfen. Das hat aber ganz gut funktioniert. Dabei habe ich zwei größere Lücken zufahren können.“ Micky Winkler sah letztlich als Elfter die Zielflagge.

Regen, Abbruch und ein Neustart sorgten einen Tag später für Chaos in Lauf zwei. Nach dem Re-Start konnte sich der Schleizer an einer schnellen Gruppe anheften. „Es war schwierig deren Rhythmus zu fahren. An manchen Ecken waren die schneller, an anderen wieder ich. In der letzten Runde konnte ich noch zwei Kollegen kassieren und bin als Siebenter über die Ziellinie gefahren.“ Aber nach dem Rennen hagelte es aufgrund nicht eingeschalteter Regenlichter von der Rennleitung Strafen. Auch Micky Winkler war davon betroffen, der nachträglich auf Rang zehn gewertet wird. Da der Aprilia-Pilot als Gaststarter ohne hin nicht punkteberechtigt ist, wird dieses Ergebnis nur dokumentarischen Wert für 23-Jährigen und das Team haben.

Micky Winkler wird sich an diesem Wochenende im Rahmen der Internationalen Road Racing Championship auf dem Schleizer Dreieck den heimischen Motorradfans präsentieren. „Wir werden die German Twin Trophy für Test- und Versuchsfahrten nutzen.“

Fotos André Mürke

Zurück in der IDM

Motorsportler Micky Winkler kehrt in die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) zurück. Der Schleizer hat sich dem Team WSC-Racing by Aprilia angeschlossen und wird in der neu ausgeschriebenen Sportbike-Klasse deren italienisches Bike pilotieren. „Die Mannschaft hatte Ausschau nach einem neuen Fahrer gehalten“, sagt Micky Winkler. „Dafür wurde ich zu Testfahrten auf dem Hockenheimring eingeladen. Die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert. Die Kommunikation im Team passte.“ Das spiegelte sich auch bei den entscheidenden Fakten wider: „Die Rundenzeiten, die wir auf Anhieb haben fahren können, waren nicht verkehrt. Wir hatten den Vergleich zu einigen Spitzenfahrern der Klasse und von denen waren wir nicht so weit entfernt.“

Nach den zweitägigen Testfahrten zeigte sich auch Teamchef Roland Matthes von seinem neuen Piloten angetan: „Mickys professionelle und ruhige Art hat mich begeistert. Er ist systematisch an den Test herangegangen und konnte sehr konkrete Aussagen zu allen Veränderungen am Motorrad machen. Zudem war Micky schon sehr schnell.“ Der Schleizer wird zwei der letzten drei IDM-Veranstaltungen in Assen (NL) und das Finale auf dem Hockenheimring für das Team bestreiten. Dazwischen will sich die Mannschaft im Rahmen der Internationalen Road Racing Championship vom 22. bis 24. August auf dem Schleizer Dreieck auch den heimischen Motorradfans präsentieren. „Wir werden die Twin Trophy für Test- und Versuchsfahrten nutzen. Da geht es einfach darum, Fahrpraxis zu sammeln, das Motorrad anzupassen und schneller zu machen. Handelsübliche Prozesse“, so Micky Winkler. Von seinem eigentlichen Plan, mit der eigenen 1000er Kawasaki an ausgewählten Rennen teilzunehmen, rückt der 23-Jährige damit ab. „Das ergibt nicht sonderlich viel Sinn, zwischen zwei so unterschiedlichen Bikes ständig hin und herumzuspringen. Ich konzentriere mich jetzt auf dieses Sportbike-Projekt. Eine große Chance für mich.“

Erfolgreicher Ausflug in die Langstreckenszene


Der Terminkalender von Micky Winkler ist in diesem Jahr nur mäßig gefüllt. Geplant waren beim Schleizer einzelne Gaststarts in der Pro Superstock 1000 im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft auf dem eigenen Motorrad. Allerdings brachten technische Hindernisse dieses Vorhaben durcheinander. Insofern kam für den 23-Jährigen die Möglichkeit, bei einem 4-Stunden-Rennen beim Deutschen Langstrecken Cup im tschechischen Brüx an den Start gehen zu können, nicht ungelegen. „Der Kontakt zum Team Rheintal Motorsportclub besteht schon seit zwei Jahren“, erklärt der Schleizer die Entstehungsgeschichte. „Von großem Vorteil ist dabei natürlich, dass die Jungs auch auf einer Kawasaki unterwegs sind. Das hat mir die Möglichkeit eröffnet, mit dem eigenen Bike testen zu können.“ Die lange motorradfreie Zeit machte sich bei Micky Winkler durchaus bemerkbar. „Ich war ein wenig eingerostet. Es hat etwas gebraucht, um den gewohnten Rhythmus zu finden.“ Davon ließ sich der Ostthüringer aber nicht beirren. Auch ein kapitaler Motorschaden am Langstreckenmotorrad konnte ihn nicht einbremsen, denn mit der Trainingsbestzeit stellte der Schleizer sein Talent nachdrücklich unter Beweis. „Mir kam die Ehre zu, den Start zu fahren. Ein klassischer Le Mans-Start, eine besondere Erfahrung.“ Das Team konnte das ganze Rennen über um den Gesamtsieg kämpfen, holte letztlich P3 und den Klassensieg. „Ich freue mich für die Jungs. Mir war es vergönnt, reichlich Fahrzeit sammeln zu können.“

Ein PS-Monster als Belohnung


Pro Superstock 1000 auf dem Hockenheimring mit Micky Winkler

Als Draufgabe für den Titelgewinn im Ninja Cup 2024 spendierte Kawasaki Deutschland Micky Winkler noch einen Start beim Saisonfinale der Pro Superstock im Rahmen der IDM auf dem Hockenheimring. Die große 1000er stellte für den Schleizer kein völliges Neuland dar. Winkler war in diesem von einem hohen Niveau gezeichneten Cup bereits im letzten Jahr erfolgreich unterwegs. Dennoch musste der Schleizer fast wieder bei Null anfangen: „Ein neues Team, ein neues Motorrad mit einer neuen Elektronik. Es gab in der Kürze der Zeit also viel zu testen und noch mehr zu probieren.“ Insofern wogen die technischen Probleme im ersten freien Training alles andere als förderlich. Dennoch konnte sich Winkler über akribische Kleinarbeit eine vielversprechende Abstimmung seines Sportgerätes erarbeiten. Ein gelungener Start ins erste Rennen ermöglichte Winkler ein Duell mit den schnellen Jungs im vorderen Mittelfeld. „Die Zeiten passten, ich war sogar schneller unterwegs im Vergleich zum Vorjahr. Der zwölfte Platz war eine tolle Geschichte“, freute sich der 22-Jährige. Für den zweiten Durchgang wurde das Motorrad nochmals komplett umgebaut. „Das brachte den Effekt, dass ich schnell ein intensives Vertrauen zu meinem Bike entwickeln konnte, was am Vortag in dieser Form so noch nicht gegeben war. Da musste ich teilweise über dem Limit fahren. Aber ich muss auch zugeben, heute fahrerisch nicht meine vollen Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben, da es doch ziemlich viel war, was es während des langen Rennes noch einzustellen und zu probieren gab. Insofern kann ich mit dem 15. Platz sehr gut leben.“ Für Micky Winkler stellte der Hockenheim-Ausflug einen gelungenen Saisonabschluss dar. Auch vonseiten des Teams gab es eine ausschließlich positiv gestimmte Rückmeldung. Das Wochenende wurde vom ambitionierten Schleizer auch genutzt, um erste Gespräche über seine mögliche motorsportliche Zukunft zu führen.

Fotos: André Mürke

Anders als gedacht und doch überragend

Dass sich Micky Winkler im Spätsommer Gewinner des Kawasaki Ninja ZX 4-RR Cup nennen darf, hatte der schnelle Schleizer Anfang des Jahres in dieser Form nicht auf dem Schirm. Die Pläne des 22-Jährigen sahen anders aus. Sportlich schnürte Winkler ein konkurrenzfähiges Paket, um in der Pro Superstock 1000 angreifen zu können. Dieses schon weit fortgeschrittene Vorhaben scheiterte letztlich an einer gesunden Finanzierung. Kawasaki ließ den Schleizer aber nicht fallen und bot ihn ein Motorrad im wiederbelebten Ninja ZX-4 RR Cup an. „Es ging dabei nicht nur um eine bloße Teilnahme“, erklärt Micky Winkler. „Kawasaki hat mich gebeten, den Neueinsteigern im Cup als Ridingcoach zur Verfügung zu stehen.“ Für beide Seiten also eine Win-win-Situation. „Kawasaki konnte so von meiner Erfahrung profitieren und für mich war es eine wunderbare Möglichkeit, wie sich schnell herausstellen sollte, weiter Motorsport auf hohem Niveau zu betreiben, der auch finanzierbar war.“ Bevor die Saison Fahrt aufnehmen konnte, musste Micky Winkler einen herben Schicksalsschlag verkraften. Der Rennfahrertod seines langjährigen Weggefährten und engen Freundes Troy Beinlich während eines Langstreckenrennens auf dem Hockenheimring hinterließ natürlich auch beim Schleizer tiefe Spuren. „Man hinterfragt vieles und macht sich seine Gedanken.“ Vom Motorradrennsport abzulassen, stellte für Micky Winkler keine Option dar. „Das wäre ganz sicher nicht im Sinne von Troy gewesen.“

Im Cup kristallisierte sich schnell Justin Hänse als der große Widersacher für Micky Winkler heraus. „Justin hatte den Vorteil, mit dem Motorrad ausgiebig testen zu können. Ich saß mehr oder weniger beim Saisonauftakt in Luxemburg das erste Mal auf der neuen Maschine. Ich hatte also keine Möglichkeit mich auf das Motorrad einzustimmen.“ Es entwickelte sich von der ersten Trainingseinheit an ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe unter den beiden Thüringern. „Mal hatte Justin seine Vorteile, dann war ich wieder der etwas Schnellere. Das ging die ganze Saison über so.“ Winkler und Hänse teilten sich in aller Regelmäßigkeit und stetigen Abwechslung die Tagessiege auf. „Von dieser Entwicklung haben wir beide profitieren können und in den Bereichen Zweikampf und Renntaktik viel für die Zukunft mitnehmen können.“ Permanente Windschattenduelle und handfeste Überholmanöver prägten eine spektakuläre Saison, die ihren Höhepunkt beim Finale im tschechischen Most finden sollte. Hauchdünn gewann Micky Winkler den ersten Lauf und übernahm mit einem Punkt Vorsprung die Gesamtführung. Der finale Schlagabtausch fiel dann aber sprichwörtlich ins Wasser. Blitz und Donner sorgten für eine Absage des zweiten Durchganges, was Micky Winkler damit zum Titelträger machte. „Ein ehrliches Duell auf der Strecke wäre mir lieber gewesen, denn wir hätten beide diese Meisterschaft verdient. Das Glück stand in diesem Fall auf meiner Seite.“

Mit dem Gewinn des Cups geht als Belohnung auch ein Gaststart im Pro Superstock 1000 bei deren Saisonfinale auf dem Hockenheimring einher. „Diesbezüglich wurden bereits Absprachen getroffen“, erklärt Micky Winkler. „Mit Bezug auf die tragischen Ereignisse um Troy wird dies sicherlich ein spezielles Wochenende für mich werden. Ich lasse das auf mich zukommen und werde schauen, wie sich das im Kopf bewerkstelligen lässt.“

An der nächsten Saison wird im Hause Winkler bereits kräftig gebastelt. „Es soll auf jeden Fall wieder in Richtung des Fahrerlagers der IDM gehen. Pläne und Ideen gibt es einige, aber wie immer spielt das Thema der Finanzierung eine enorm gewichtige Rolle.“

MEISTER!!!

Entscheidung in Most

Ein mickriger Punkt! Der trennt im Abschlussklassement Micky Winkler von Justin Hänse. Dramatischer hätte das Saisonfinale im Kawasaki Ninja ZX 4-RR Cup im tschechischen Most kaum ablaufen können. Die Vorzeichen waren klar. Nur der Niederpöllnitzer Hänse oder der Schleizer Winkler kamen für den Meisterschaftsgewinn im wiederbelebten Markencup infrage. Zu immens war deren Überlegenheit gegenüber den Mitbewerbern. Beruhigt darf hier von einer Dominanz gesprochen werden, da sich beide stets alle Siege in abwechselnder Manier teilten. Im Nachbarland musste jetzt die endgültige Entscheidung in der Meisterschaftsfrage fallen. Den ersten Schlagabtausch, der wenn überhaupt nur von moralischen Nutzen war, entschied Micky Winkler mit dem besten Startplatz für sich. Das mit Spannung erwartete erste Rennen war wie schon die ganze Saison über von taktischen Finessen, beherzten, aber nie unfairen Zweikämpfen und Überholmanövern am Stück der beiden Protagonisten gezeichnet. Lediglich 2/100stel trennten Micky Winkler als Sieger von Justin Hänse im Ziel. Letzterer blieb aber gelassen: „Eine Hauruckaktion bringt mich nicht weiter. Ich habe auf dem Wetterbericht geschaut und da ist für den zweiten Lauf am Nachmittag Regen angesagt.“ Der Niederschlag kam auch, was den Niederpöllnitzer als bekennenden Regenfan eigentlich in die Karten hätte spielen sollen. Denn wer diesen vermeintlichen zweiten Lauf gewinnen sollte, der ist der neue Meister. Aber ein Unfall in einem vorangegangen Rennen und eine intensive Gewitterstruktur zwangen die Organisatoren zum Abbruch der Veranstaltung. Micky Winkler war damit der Champion. „Ich freue mich natürlich. Aber ich hätte das finale Duell gerne bei trockenen Bedingungen auf der Strecke ausgefahren.“ Sportlich fair nahm auch Justin Hänse die Entscheidung, die zu seinen Ungunsten ausfiel, hin: „Gratulation an Micky. Ich wäre zu gern bei Regen da raus gefahren. Das wäre mein Ding gewesen. Ich hätte ganz sicher attackiert. Natürlich ist es schade für mich, dass es jetzt so zu Ende gegangen ist. Aber es hat eben nicht sein sollen. Dies gilt es zu respektieren. Mein Dank geht an Micky, mit dem ich eine tolle Saison erleben durfte. Wir waren auf demselben hohen Niveau unterwegs. Der eine hatte hier seine Stärken, der andere dort. Auf der Strecke ging es immer ordentlich zur Sache, danach haben wir immer eine Rostbratwurst zusammen essen können.“

Richtig enge Kiste

Heimrennen für Micky Winkler auf dem Schleizer Dreieck


Wieder ein Sieg für Justin Hänse, wieder ein Sieg für Micky Winkler. Das Dauerduell der beiden talentierten Ostthüringer Motorradrennfahrer im Kawasaki Ninja ZX 4RR-Cup fand auch bei deren Heimspiel während der German Tourist Trophy auf dem Schleizer Dreieck eine spannungsgeladene Fortsetzung. Fast könnte man meinen, die beiden hätten sich vor ihrem Heimspiel abgesprochen und teilen sich anständig die Lorbeeren. Aber ganz weit gefehlt. Sowohl der Niederpöllnitzer Hänse als auch der Schleizer Winkler hatten sich auf der traditionsreichen Naturrennstrecke einen schlüssigen Matchplan parat gelegt. Der ging aber bei Micky Winkler im ersten Lauf nicht auf. Der Schleizer haderte mit der offiziellen Rundenanzeige am Start-und-Ziel. „Ich wollte mir Justin in der letzten Runde zurechtlegen, aber da wurde das Rennen bereits abgewunken. Die Anzeige wurde immer erst nach unserer Durchfahrt aktualisiert, was für mich irritierend war.“ Davor lieferten sich die beiden Ausnahmekönner einen beherzten Zweikampf. In jeder Runde wurde sich Minimum einmal überholt. Auch im Lauf zwei bedurfte es lediglich eines Handtuches, um die beiden abdecken zu können. Synchron ging es nur um wenige Zentimeter voneinander getrennt um den Kurs. „Micky hatte seine Vorteile in den Buchenkurven, ich war in der Seng einen Tick schneller“, so Justin Hänse. „Dort wollte ich dann im letzten Umlauf meine Attacke setzen, aber Micky hatte das geahnt und clever die Linie blockiert. Eine Aktion mit der Brechstange hätte uns beiden wenig geholfen.“ So bleibt alles beim Alten. Vier Punkte trennen die beiden Streithähne in der Gesamtwertung. Die Finalläufe in zwei Wochen im tschechischen Most versprechen also einen echten Krimi. Dort muss dann eine Entscheidung fallen.

Das Dauerduell geht munter weiter

„Oschersleben ist jetzt nicht die Strecke, die ich unbedingt zu meinen Lieblingskursen zählen würde“, lautet die zurückhaltende Meinung von Micky Winkler über die Motorsport Arena. Und dennoch konnte der Schleizer in der Magdeburger Börde im Kawasaki Ninja ZX4 RR-Cup große Akzente setzen und weiter attackieren. „Wir haben im Training einiges probiert, was der Entwicklung des Motorrades dienen sollte. Das fühlte sich schon mal ganz gut an.“ Die Qualifyings erforderten teils gehöriges Fingerspitzengefühl bei den herrschenden Mischbedingungen. „Ich konnte konstant annehmbare Rundenzeiten fahren, die für die Pole reichten.“ Kein 100 %-Vertrauen konnte Micky im ersten Rennen aufbauen. „Es war in manchen Ecken noch feucht. Das hat es etwas kompliziert gemacht.“ Geprägt war der Lauf wieder vom Duell Winkler / Hänse mit Überholmanövern am Stück. „In der letzten Runde hatte ich Pech. Ein Überrundeter und eine gelbe Flagge durchkreuzten meine Pläne.“ Nebeneinander ging es über Ziellinie, die der Niederpöllnitzer Hänse um einen Bruchteil einer Sekunde eher erreichte. Auch im zweiten Rennen des Tages fand die Dauerfehde seine Fortsetzung, diesmal mit dem besseren Ende für den Schleizer Winkler. „Ich habe versucht, ordentliche Pace zu machen, aber einige Rutscher mahnten zur Vorsicht.“

„Es bleibt die erwartete ganz enge Kiste zwischen Justin und mir. Jetzt geht es direkt weiter ans Dreieck, wo wir natürlich beide Vollgas geben werden. Mit Geschenken wird hier nicht zu rechnen sein“, blickt Micky Winkler auf das anstehende Wochenende voraus.

Lediglich vier Punkte trennen die beiden aktuell in der Gesamtwertung, die Justin Hänse derzeit hauchdünn anführt. Das Privatduell der beiden Ostthüringer spitzt sich mit Blick auf die Meisterschaft damit dramatisch zu und wird mit Sicherheit auch auf dem Dreieck eine Fortsetzung erleben.

Nächstes Rennen: 2. bis 4. August German TT auf dem Schleizer Dreieck

Im Rahmen der German TT auf dem Schleizer Dreieck wird Micky Winkler sein enges Meisterschaftsduell mit Justin Hänse fortsetzen.

Beherztes Duell

Der Kawasaki Ninja ZX 4RR-Cup bleibt ganz fest in Ostthüringer Hand. Der Münchenbernsdorfer Justin Hänse und der Schleizer Micky Winkler sind dabei schon beinahe in einer anderen Welt unterwegs.

Zu markant ist der fahrerische und der daraus resultierende zeitliche Unterschied im Vergleich zum Rest des Feldes. Mickrige 0.046 Sekunden trennten dem Trainingsschnellsten Hänse von Winkler nach dem Qualifying im niederländischen Assen. Der Drittplatzierte Justus Weinke hatte schon einen beachtlichen Rückstand von über drei Sekunden aufzuweisen. Richtig eng ging es zwischen den beiden Ostthüringer auch im ersten Rennen zu. Auf der Grand-Prix-Strecke lieferten Hänse und Winkler permanente Zweikämpfe und herzerfrischende Überholmanöver am Fließband. „Ich habe in den letzten Runden das Tempo nochmals forcieren können“, erklärt Winkler seine siegbringende Taktik. Justin Hänse hingegen haderte etwas mit einem Überrundeten, der ihn um die entscheidenden Meter im Zielsprint brachte. Vor dem zweiten Lauf wurden die Karten neu gemischt, denn mit dem Öffnen der Boxengasse setzte Regen ein, der sich im Laufe des Rennens sogar nochmals intensivieren sollte. „Nasse Bedingungen sind klar mein Territorium“, wusste Hänse um seine Stärken. Der Münchenbernsdorfer blieb unter den schwierigen Verhältnissen fehlerfrei und fuhr einen ungefährdeten Sieg heraus. „Ein klassisches Patt. Wir haben uns die Siege geteilt“, war dessen erfreutes Fazit. Auch Micky Winkler zeigte sich alles andere als unzufrieden. „Regen ist jetzt nicht mein bevorzugtes Metier. Insofern legte ich meinen Fokus darauf, mein Tempo fahren zu können. Zwei Runden konnte ich Justin folgen, dann ließ ich ihn ziehen und brachte sicher P2 nach Hause. Mit meiner Performance im Nassen kann ich ganz gut leben.“ Vier Punkte sind die beiden Kontrahenten in der Gesamtwertung von einander getrennt. Die Fortsetzung des Zweikampfes in knapp zwei Wochen in Oschersleben ist also schon jetzt vorprogrammiert.

Micky Winkler teilt sich mit Justin Hänse die Siege in Assen.

Spontanes Gastspiel in heimischen Gefilden

Micky Winkler als Gaststarter bei der IRRC in Schleiz

Ein motorsportliches Großereignis auf dem Schleizer Dreieck und Micky Winkler ist nicht dabei? Ein unglücklicher Umstand, den es zu verhindern gilt, dachte sich Rico Vetter. Der Rennfahrerkollege und Förderer des Schleizer organisierte zusammen mit Kawasaki Deutschland ein Superbike, mit dem Micky recht spontan beim Gastspiel der International Road Racing Championship auf seiner Hausstrecke teilnehmen konnte. „Tolle Aktion, nochmals vielen, vielen Dank.“ Der Spontanität geschuldet war auch nicht an eine Vorbereitung zu denken. „Es war viel Arbeit. Ich habe das mir neue Motorrad vorher keinen Meter bewegen können. Erschwerend kam hinzu, dass wir am Freitag nur wenige Trainingsfenster buchen konnten und die Fahrzeit entsprechend gering ausfiel.“ Einstellungen am Motorrad wurden vom Team aus dem Bauch heraus getroffen. „Das hat ganz gut funktioniert. Nach dem ersten Qualifikationstraining sprang P7 heraus. In der zweiten Quali hing ich oft im Verkehr fest, da reichte es nicht zu einer ganz schnellen Runde. Aber das Gefühl zum Motorrad war nochmals besser geworden. Startplatz 10 war insofern okay für mich.“ In beiden Rennen bewegte sich Micky von Anfang an mit den etablierten Roadracern auf Augenhöhe. „Das lief richtig gut. Zwei sechste Ränge können sich sehen lassen. Mir sind dabei sogar schnellere Rundenzeiten gelungen als im letzten Jahr. Dabei hatten wir noch nicht einmal die optimale Sitzposition ausgetüftelt. Unter diesen Begebenheiten war das richtig topp. Und ganz wichtig: Es hat wieder eine Menge Spaß gemacht, ein solches Motorrad bewegen zu können.“