Das Dauerduell geht munter weiter

„Oschersleben ist jetzt nicht die Strecke, die ich unbedingt zu meinen Lieblingskursen zählen würde“, lautet die zurückhaltende Meinung von Micky Winkler über die Motorsport Arena. Und dennoch konnte der Schleizer in der Magdeburger Börde im Kawasaki Ninja ZX4 RR-Cup große Akzente setzen und weiter attackieren. „Wir haben im Training einiges probiert, was der Entwicklung des Motorrades dienen sollte. Das fühlte sich schon mal ganz gut an.“ Die Qualifyings erforderten teils gehöriges Fingerspitzengefühl bei den herrschenden Mischbedingungen. „Ich konnte konstant annehmbare Rundenzeiten fahren, die für die Pole reichten.“ Kein 100 %-Vertrauen konnte Micky im ersten Rennen aufbauen. „Es war in manchen Ecken noch feucht. Das hat es etwas kompliziert gemacht.“ Geprägt war der Lauf wieder vom Duell Winkler / Hänse mit Überholmanövern am Stück. „In der letzten Runde hatte ich Pech. Ein Überrundeter und eine gelbe Flagge durchkreuzten meine Pläne.“ Nebeneinander ging es über Ziellinie, die der Niederpöllnitzer Hänse um einen Bruchteil einer Sekunde eher erreichte. Auch im zweiten Rennen des Tages fand die Dauerfehde seine Fortsetzung, diesmal mit dem besseren Ende für den Schleizer Winkler. „Ich habe versucht, ordentliche Pace zu machen, aber einige Rutscher mahnten zur Vorsicht.“

„Es bleibt die erwartete ganz enge Kiste zwischen Justin und mir. Jetzt geht es direkt weiter ans Dreieck, wo wir natürlich beide Vollgas geben werden. Mit Geschenken wird hier nicht zu rechnen sein“, blickt Micky Winkler auf das anstehende Wochenende voraus.

Lediglich vier Punkte trennen die beiden aktuell in der Gesamtwertung, die Justin Hänse derzeit hauchdünn anführt. Das Privatduell der beiden Ostthüringer spitzt sich mit Blick auf die Meisterschaft damit dramatisch zu und wird mit Sicherheit auch auf dem Dreieck eine Fortsetzung erleben.

Nächstes Rennen: 2. bis 4. August German TT auf dem Schleizer Dreieck

Im Rahmen der German TT auf dem Schleizer Dreieck wird Micky Winkler sein enges Meisterschaftsduell mit Justin Hänse fortsetzen.

Beherztes Duell

Der Kawasaki Ninja ZX 4RR-Cup bleibt ganz fest in Ostthüringer Hand. Der Münchenbernsdorfer Justin Hänse und der Schleizer Micky Winkler sind dabei schon beinahe in einer anderen Welt unterwegs.

Zu markant ist der fahrerische und der daraus resultierende zeitliche Unterschied im Vergleich zum Rest des Feldes. Mickrige 0.046 Sekunden trennten dem Trainingsschnellsten Hänse von Winkler nach dem Qualifying im niederländischen Assen. Der Drittplatzierte Justus Weinke hatte schon einen beachtlichen Rückstand von über drei Sekunden aufzuweisen. Richtig eng ging es zwischen den beiden Ostthüringer auch im ersten Rennen zu. Auf der Grand-Prix-Strecke lieferten Hänse und Winkler permanente Zweikämpfe und herzerfrischende Überholmanöver am Fließband. „Ich habe in den letzten Runden das Tempo nochmals forcieren können“, erklärt Winkler seine siegbringende Taktik. Justin Hänse hingegen haderte etwas mit einem Überrundeten, der ihn um die entscheidenden Meter im Zielsprint brachte. Vor dem zweiten Lauf wurden die Karten neu gemischt, denn mit dem Öffnen der Boxengasse setzte Regen ein, der sich im Laufe des Rennens sogar nochmals intensivieren sollte. „Nasse Bedingungen sind klar mein Territorium“, wusste Hänse um seine Stärken. Der Münchenbernsdorfer blieb unter den schwierigen Verhältnissen fehlerfrei und fuhr einen ungefährdeten Sieg heraus. „Ein klassisches Patt. Wir haben uns die Siege geteilt“, war dessen erfreutes Fazit. Auch Micky Winkler zeigte sich alles andere als unzufrieden. „Regen ist jetzt nicht mein bevorzugtes Metier. Insofern legte ich meinen Fokus darauf, mein Tempo fahren zu können. Zwei Runden konnte ich Justin folgen, dann ließ ich ihn ziehen und brachte sicher P2 nach Hause. Mit meiner Performance im Nassen kann ich ganz gut leben.“ Vier Punkte sind die beiden Kontrahenten in der Gesamtwertung von einander getrennt. Die Fortsetzung des Zweikampfes in knapp zwei Wochen in Oschersleben ist also schon jetzt vorprogrammiert.

Micky Winkler teilt sich mit Justin Hänse die Siege in Assen.