Hochmotiviert nahm Micky Winkler das Saisonfinale in der Pro Superstock 1000, das wieder im Rahmen der IDM ausgefahren wurde, auf dem Hockenheimring in Angriff. Aber es lief für den Schleizer nicht wie erhofft oder viel mehr wie er es in letzter Zeit gewohnt war. „Wir haben speziell in den Trainingseinheiten sehr schwergetan, das richtige Set-up für das Motorrad zu finden. Startplatz 19 erwies sich dahingehend als sehr unbefriedigend.“ Keine leichte Aufgabe für Micky Winkler, aus dieser komplizierten Ausgangslage ein brauchbares Rennergebnis zu erzielen. Doch der ambitionierte Kawasaki-Pilot legte sich einen Plan zurecht. „Ein guter Start und die entsprechende Aggressivität in den ersten Runden halfen mir im ersten Rennen viele Plätze gutzumachen.“ Rang elf, was abzüglich der Gaststarter Position acht bedeutete, sorgten für zufriedene Gesichter im Lager des Ostthüringers. Eine ganz ähnliche Entwicklung hätte sich Micky Winkler auch für den zweiten Lauf gewünscht, doch diesmal fand er nach einem erneuten Bombenstart hinter einigen langsameren Kollegen keinen flüssigen Rhythmus. „Platz 14, für Rang 11 gab es die Punkte, war nicht das unbedingt das Gelbe vom Ei“, gibt er unumwunden zu. Dennoch reist Micky Winkler zufrieden aus dem Badischen ab. „Neunter in der Gesamtwertung, damit zweitbester Rookie hinter dem Gesamtsieger Kevin Orgis. Darauf können wir stolz sein und darauf lässt sich für nächstes Jahr auch hoffentlich aufbauen.“
Erfolgreicher Gaststart im Twin Cup auf dem Frohburger Dreieck
Das Saisonfinale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) steht an diesem Wochenende an. Schon traditionell geht es dabei auf dem Hockenheimring zur Sache. Mit ordentlich Selbstvertrauen dürfte dabei Micky Winkler ausgestattet sein. Der Schleizer erlebte nicht nur eine markante Leistungssteigerung bei den letzten Rennen der Pro Superstock 1000, sondern gönnte sich auch einen erfolgreichen Ausflug am vergangenen Wochenende zum Twin Cup beim Frohburger Dreieckrennen. „Der Gaststart war eine Idee von Kawasaki Deutschland“, erklärt Winkler die Vorgeschichte. „Es hat eine Menge Spaß gemacht. Obwohl das Motorrad und die Strecke völliges Neuland für mich waren, kam ich auf Anhieb gut zurecht und konnte annehmbare Zeiten fahren.“ Die Plätze zwei und drei sprechen für den Schleizer. Dieses Momentum will Micky Winkler auch in Hockenheim nutzen.
Die Heimreise aus der Kathedrale des Speeds im niederländischen Assen trat Micky Winkler mit einem breiten Grinsen auf den Lippen an. „Es läuft“, blieb der Schleizer nach seinem bislang besten Wochenende in der Pro Superstock 1000 gewohnt nüchtern. „Wir steigern uns immer weiter. Die Resultate stimmen.“ Dabei verlief der Einstieg gar nicht mal so sorgenfrei, denn ein Kupplungsproblem bescherte Micky Winkler den Ausfall des ersten Trainings. Dafür fand der Kawasaki-Pilot schnell einen brauchbaren Rhythmus und legte im ersten Qualifying eine solide Runde an den Tag, die für P7 reichte. „Der Versuch war noch nicht mal optimal, weil ich etwas im Verkehr hängen blieb.“ Da es im 2. Qualli unter nassen Bedingungen keine Zeitenverbesserungen möglich waren, durfte sich Micky Winkler über seinen bislang besten Startplatz freuen. Die Voraussetzungen für gute Rennen waren also gegeben und der Schleizer wusste diese auch zu nutzen. Ungewohnt unspektakulär war Rennen eins. „Ich habe meine Pace durchgezogen und bin als Solist unterwegs gewesen, was mich auf einen guten sechsten Rang ins Ziel brachte.“ Lauf zwei gestaltete sich hingegen weitaus nervenaufreibender. „Wir hatten einen anderen Reifentyp gewählt, der noch besser funktionierte. Ich konnte mich in meiner Gruppe gut verteidigen und war jederzeit in der Lage anzugreifen.“ Das gipfelte in einem Überholmanöver in der letzten Runde, was Winkler Platz fünf sicherte. „Der Speed ist zweifelsfrei da. Wenn ich den jetzt noch konsequent einzusetzen weiß, geht es vielleicht für mich noch ein Stückchen weiter nach vorn. Dennoch bin ich mit diesem Wochenende und den erzielten Resultaten mehr als zufrieden.“
Nach dem achten Platz im Qualifying wurde bei Micky Winkler die Vorfreude auf sein Heimrennen in der Pro Superstock 1000 nochmals gesteigert. „Das lief schon mal ganz gut“, blieb der Schleizer bescheiden. „Eigentlich hätte ich gewisse Anpassungsschwierigkeiten erwartet. Ich bin das erste Mal mit der 1000er hier aktiv. Dem war aber überhaupt nicht so. Von der ersten Runde an kam ich zu meiner großen Freude wunderbar zu Recht.“ Den Hauptunterschied zu seiner letztjährigen 600er-Maschine machte der Kawasaki-Pilot bei der Abfahrt vom Buchhübel hinunter in Richtung Stadt aus: „Das Ding schiebt die ganze Zeit unaufhörlich nach vorn. Aber genau so soll es sein.“ Rennen eins bezeichnet Micky Winkler als eine spaßige Angelegenheit, was die an den Tag gelegte Lockerheit des Lokalmatadoren unterstreicht. „Ein guter Start, tolle Zweikämpfe, schnelle Rundenzeiten. In der letzten Kurve noch ein Platz gut gemacht, als Neunter über Ziellinie gerauscht und aufgrund eines Gaststarters vor mir die Punkte für P8 gekommen“, lautet dessen Kurz-Stenogramm. Dass es nach dem zweiten Lauf nur zu Rang elf reichen sollte, wurmte den ehrgeizigen Schleizer dann schon wieder. „Diesmal war mein Start nur mittelprächtig. Ich hing dann es fest.“ Dennoch war Micky Winkler mit seinem Heimwochenende sehr zufrieden. „Meine bislang besten Ergebnisse in dieser Klasse und ich konnte den Abstand nach vorn weiter verkürzen. Es fehlt nicht mehr viel. Insofern gibt es auch nichts zu meckern.“
Micky Winkler ist auf dem besten Weg, die richtige Gangart mit seinem neuen Sportgerät zu finden. Mit dieser Gewissheit konnte der Schleizer das tschechische Brüx nach der zweiten Saisonstation der Pro Superstock 1000 verlassen. „Noch lief zwar nicht alles rund, aber die Fortschritte waren spürbar“, freut sich Winkler. „Ich fand im Verkehr des 2. Qualifyings keine freie Runde und wurde etwas unglücklich auf den 14. Startplatz durchgereicht.“ Auch der Start zum ersten Rennen lief nicht nach Plan: „Erst war ich in der ersten Kurve eingeklemmt und in der folgenden Spitzkehre wurde ich nach außen gedrängt.“ Mit der entsprechenden Motivation schnappte sich Winkler einen Platz nach dem anderen und sah noch als 13. die Zielflagge. Einiges an Durcheinander herrschte dann im zweiten Lauf: „Nach wenigen Runden musste das Rennen abgebrochen werden, was mich aus dem Rhythmus warf. Der Neustart verlief eher mäßig für mich und ich musste erneut eine Aufholjagd starten. In den letzten Runden konnte ich noch mehrere Kollegen überholen. Nur war man sich mit dem Abwinken nicht ganz einig, dass zu meinem Nachteil eine Wertung der Runden davor genommen wurde. So tauche ich jetzt auf P14 auf. Auf der Strecke war ich aber inzwischen deutlich weiter vorn unterwegs. Sehr ärgerlich. Aber in der Summe bin ich mit meiner Leistungssteigerung einverstanden und fühle mich bereit für die anstehenden Aufgaben.“
Weiter geht es für Micky Winkler mit seinem Heimspiel vom 21. bis 23. Juli auf dem Schleizer Dreieck.
Pro Superstock 1000 in der Motorsportarena Oschersleben
Zum ersten Mal in diesem Jahr war auch Micky Winkler nach seinem Umstieg in die Pro Superstock 1000 gefordert und lernte seine Konkurrenten im Rennbetrieb kennen. „So wirklich zufrieden, kann ich nicht sein“, gibt sich der Schleizer selbstkritisch. „Meine Zeiten und der Speed waren gar nicht mal so schlecht, aber im Angriffsmodus und auf der Bremse habe ich noch einige Defizite ausmachen müssen.“ Auch Startplatz 13 erwies sich als ausbaufähig. „Ich habe nicht die eine Runde hinbekommen, die nötig ist, um vorne bei der Musik dabei zu sein.“ Rennen eins beendete der 21-Jährige auf Platz 11. „Ich steckte zeitweise garstig im Verkehr fest und mir fehlte die Durchsetzungskraft, die nötig gewesen wäre, um überholen zu können.“ Ganz ähnlich lief auch Rennen zwei. „Mein Start war mittelprächtig, was mir das Leben ungleich schwerer gemacht hat. P 12 muss ich jetzt so akzeptieren. Der Grundspeed ist definitiv da. Jetzt muss ich noch lernen, die Puzzleteile, die so eine 1000er-Maschine aufgibt, richtig zusammenzusetzen.“
Die nächste Runde der Pro Superstock 1000 führt Micky Winkler vom 23. bis 26. Juni ins tschechische Most.
Fast wäre die motorsportliche Karriere von Micky Winkler massiv ins Stocken geraten. „Es sah im Winter eine Zeit lang nicht wirklich rosig aus, was meine Ambitionen innerhalb der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) angingen“, gibt der Schleizer offen zu. „Es scheiterte vorrangig am Geld. Was von den Teams für eine Saison inzwischen aufgerufen wird, war für mich nicht zu stemmen, sodass ich sogar ernsthaft eine Zwangspause vom Rennsport in Betracht ziehen musste.“ Dieses Worst-Case-Szenario blieb dem 20-Jährigen aber zum Glück erspart. „Dank des Engagements meines Teamchefs Emil Weber, der mir wirklich große Zugeständnisse und Unterstützung hat zukommen lassen, kann ich diese Saison für sein Team mit einer Kawasaki in der Pro Superstock 1000 an den Start gehen. Dafür bin ich Emil unheimlich dankbar, dass er mir diese Möglichkeit eröffnet hat.“ Für Micky Winkler bedeutet dies nach einem Jahr in der IDM Supersport einen neuerlichen Klassenwechsel. „Das wird definitiv noch mal eine gewaltige Umstellung für mich. Die 1000er-Bikes legen durch ihre Mehrleistung eine ganz andere Charakteristik an den Tag. Das wird eine echte Herausforderung für mich, der ich mich aber gerne stellen werde“, ist sich Micky Winkler bewusst. Erfahrungen mit einem solchen PS-Monster halten sich beim 20-Jährigen noch in Grenzen. „Ich durfte bei ein paar wenigen Einsätze als Instruktor ein solches Superbike fahren, aber das war es dann auch schon.“ Die Pro Superstock 1000 geniest innerhalb der IDM den ausgezeichneten Ruf als ein bewährter Unterbau für die deutsche Königsklasse, der IDM Superbike, zu sein. „Da fahren ausnahmslos richtig schnelle Jungs mit, die alle nach Höheren streben. Die Motorräder unterscheiden sich auch nicht großartig von den reinrassigen Superbikes. Wer weiß, vielleicht ist genau dieser Fakt für die Zukunft von großem Nutzen für mich.“
Trotz aller aufkommender Euphorie muss sich Micky Winkler mit einem weiteren Fakt auseinandersetzen: „Mein Budget reicht derzeit noch nicht für eine komplette Saison. Ich möchte aber mit Leistung auf mich aufmerksam machen. Vielleicht gelingt es mir so noch potenzielle Sponsoren und Gönner zu akquirieren.“ Und noch ein anderes Problem hat sich bei Micky Winkler aufgetan. „Ich konnte keinen Arzt ausfindig machen, der in diesem Winter den Nagel aus meinem rechten Oberschenkel entfernen konnte, der noch von meinem Rennunfall in Schleiz aus dem Jahr 2019 resultiert. Das ist zwar ärgerlich, stört mich aber zumindest beim Motorradfahren nicht.“
„Der Umstieg in die weitaus leistungsstärkere Supersportklasse war der richtige Weg.“ Davon ist Micky Winkler fest überzeugt. Die diesjährige Motorradrennsportsaison war für den Schleizer mit vielen lichten Momenten, aber auch mit einigen brenzligen Situationen behaftet. Der 20-Jährige plaudert über schnelle Rundenzeiten, einer hinderlichen Lederkombi, haarsträubenden Unfällen und einen Problem-Nagel.
Micky, wertest du die Saison 2022 als ein Erfolg?
Unter dem Strich – ja. Wenngleich ich die Saison teilen muss. Die bessere erste Hälfte überwiegt in diesen Fall den weniger erfreulichen zweiten Teil.
Der Reihe nach. Der Umstieg vom leichteren 300er-Bike auf die merklich kraftvollere Supersportmaschine fiel dir leicht?
Ich hatte keine größeren Anpassungsprobleme. Klar bedurfte es Änderungen im Fahrstil. Das ist ein normaler Lernprozess, den ich auch noch nicht als abgeschlossen bewerte. Aber mit jeder gefahrenen Runde lief es besser. Leider waren es zu wenig Testrunden, die ich im Winter drehen konnte. Ich hätte das Motorrad vor dem ersten Rennen gerne noch besser kennengelernt.
Dennoch lasen sich die Ergebnisse nach den ersten Rennen durchaus vielversprechend.
Ich konnte meine Zielstellung, den Top Ten so nah wie möglich zu kommen, immer realisieren. Entscheidender für mich und dem Team war die kontinuierlich ansteigende Lernkurve. Es war eine klare Entwicklungsrichtung zu erkennen: Ich wurde immer schneller.
Nach dem erfolgreichen Auftakt auf dem Lausitzring und in Oschersleben folgte im zweiten Lauf in Most der erste Dämpfer.
Ein ziemlich heftiger Unfall, für den ich nichts konnte. Ein Konkurrent hatte sich völlig überschätzt und ist mir mit hohem Tempo ins Motorrad gefahren. Ich habe die Situation zum Glück adaptiert und konnte mich auf dem Aufprall vorbereiten, sodass ich unverletzt blieb.
Auch beim Heimrennen auf dem Schleizer Dreieck lief es nicht nach deinen Vorstellungen.
In Schleiz ist die persönliche Erwartungshaltung natürlich immer etwas ausgeprägter. Insofern bezeichne ich die beiden Rennen auch als enttäuschend, obwohl ich beide Male in die Punkteränge fahren konnte. Das Dreieck ist ein unheimlich anstrengender Kurs. Als hinderlich erwies sich meine damals neu erhaltene Lederkombi, die noch nicht perfekt passte. Die dadurch resultierenden leichten Bewegungseinschränkungen reichten, um meinen Muskelapparat neben den üblichen Belastungen nochmals weiter zu strapazieren, was nicht sonderlich förderlich war.
Als dein bestes Wochenende bezeichnest du die anschließende Veranstaltung in den Niederlanden.
In Assen habe ich mich das erste Mal vom reinen Speed her richtig wohlgefühlt. Das spiegelte sich zwar durch die vielen einheimischen Gaststarter nicht in den Ergebnissen ganz wider, aber ich konnte mit den ganz schnellen Jungs problemlos mithalten.
Was hat der schwere Unfall auf dem Red Bull Ring mit dir gemacht?
Rennfahrerrisiko! Ich bin mir bewusst, dass trotz aller Sicherheitsvorkehrungen immer ein gewisses Restrisiko in unseren Sport mitfahren wird.
Was ist von diesem haarsträubenden Unfall in Erinnerung geblieben?
Ich bin mit Tempo 240 die Zielgerade hinaufgefahren und habe beim Anbremsen ins Leere gegriffen. Dann blieben mir noch zwei, drei Sekunden zu reagieren. Ich habe überlegt abzuspringen, was ich gelassen habe. Es ging dann nur noch darum, den Winkel beim Einschlag in die Airfences möglichst positiv zu gestalten. Ich bin gemeinsam mit dem Motorrad in die Luftkissen eingeschlagen und unter meiner Maschine zum Liegen gekommen. Danach war ich kurz bewusstlos. Ich bin wieder zu mir gekommen, als die Streckenmarshalls mein Motorrad angehoben haben. Sicherheitshalber habe ich eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Mein Körper hat zwei Wochen lang überall wehgetan, aber ich hatte mir glücklicherweise nichts getan.
Bezeichnest du diesen Unfall als den Schlimmsten in deiner sportlichen Karriere?
Auf jeden Fall den schnellsten. Ich bin unheimlich dankbar, diesen Abflug ohne größere Blessuren überstanden zu haben. Ich bin mir diesen glücklichen Umstand vollauf bewusst.
Die Sturzursache ist mittlerweile ausgewertet worden?
Ein mechanisches Problem an der Bremse.
Auch die letzte Runde der IDM in Hockenheim war nicht von Erfolg gekrönt.
Ich wollte dort unbedingt fahren und habe mir die Erlaubnis von den Ärzten eingeholt. Ich war auch im Training richtig flott unterwegs. Manche behaupteten sogar, ich wäre besser gefahren, als vor meinem Unfall. In der heißen Trainingsphase wurde ich, ohne etwas anderes als in den Runden zuvor gemacht zu haben, mit einem wilden Highsider vom Motorrad geworfen. Meine eigene Krankenvorgeschichte und der tödliche Unfall des Rennfahrerkollegen am Vortag verstärkten meine Entscheidung, auf beide Rennen zu verzichten.
Du bist dann noch zum Abschluss dein erstes Langstreckenrennen gefahren. Wie wichtig war das für deinen Kopf.
Enorm wichtig. Ich wollte die Saison nicht von Rückschlägen geprägt beenden und es vor allem mir beweisen, dass ich weiterhin in der Lage bin, ein Motorrad schnell um die Ecken zu bewegen. Das hat wunderbar funktioniert. Ich bin mit einem Lächeln vom Motorrad gestiegen. Der Ausflug, der nicht der letzte in diese Szene gewesen sein muss, hat mir die Bestätigung und neue Motivation für die anstehenden Aufgaben geliefert.
Welche Planungen hast du für das nächste Jahr schon anschieben können?
Eine schwierige Situation. Im Moment gibt es noch nichts Spruchreifes zu vermelden. Ich habe aktuell zwei Optionen auf dem Tisch liegen, aber wie immer ist das an finanziellen Bedingungen geknüpft, die ich versuche zu erfüllen. Eine Alternative zur IDM Supersport ist nur schwer vorstellbar. Im schlimmsten Fall muss ich ein Jahr pausieren, was ich aber unbedingt vermeiden möchte.
Es gibt in deinem Oberschenkel noch immer das metallische „Erinnerungsstück“ von Ihren Schleiz-Unfall aus dem Jahr 2019.
Der Nagel hätte eigentlich schon längst entfernt sein sollen. Aber beim ersten Anlauf scheiterte es an einen passenden Bohrer. Jetzt gibt es Probleme mit den Terminen bei den Ärzten. Ich kann das aber nur im Winter machen lassen, da ich nach der Entfernung vernünftigerweise drei Monate ohne Motorradfahren auskommen muss. Eine OP müsste also jetzt zeitnah passieren, um zur Saisonvorbereitung wieder fit zu sein. Ich suche einen Arzt. Der Nagel selbst stellt weder im Alltag noch beim Motorradfahren ein Hindernis dar, könnte also theoretisch noch ein Jahr drin bleiben. Aber irgendwann muss das Ding logischerweise raus.
Gaststart beim Finalrennen des Deutschen Langstrecken Cups
Dieser Ausflug in die Motorsportarena nach Oschersleben hat sich für Micky Winkler gelohnt. Nachdem die letzten beiden IDM-Wochenenden einen wenig verheißungsvollen Ausgang genommen hatten, wollte der Schleizer in diesem Jahr nochmals unbedingt Rennkilometer sammeln und schloss sich beim Saisonfinale des Deutschen Langstrecken Cups dem Michelin Beinlich Racing Team Endurance an. „Ich hatte großes Interesse daran, das Jahr mit einem Erfolgserlebnis zu beenden und nochmals Selbstvertrauen zu danken.“ Das gelang dem Schleizer. Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen Troy Beinlich und Lukas Franke raste Micky Winkler auf Platz vier in der Gesamtwertung, was gleichbedeutend mit Rang zwei in der Supersportkategorie war.
Ohne jeglichen Druck durfte die junge Truppe die Veranstaltung in Angriff nehmen. „Die ohnehin knappe Trainingszeit bei dieser Eintagesveranstaltung wurde nach zwei roten Flaggen nochmals gewaltig eingekürzt. Fahrzeit, die ich, aber auch die anderen beiden dringend benötigt hätten.“
Aber das Trio konnte seine Qualitäten während des Langstreckenrennens offenbaren. Die Rundenzeiten wurden mit zunehmender Renndauer deutlich schneller. „Wir haben uns ordentlich steigern können. Am Ende sind wir Zeiten auf dem Niveau des siegreichen Ravenol-Teams gefahren.“
Nach seinem ersten Einsatz im Langstrecken Cup zog Micky Winkler ein durchweg positives Fazit: „Da war cool. Mal etwas anderes. Ich musste meinen Rhythmus und Fahrstil anpassen und runder fahren, als ich das von den Sprintrennen gewohnt bin. Die Michelin-Reifen haben gut funktioniert, von daher gestaltete sich auch die Umstellung problemlos. Unser gesamtes Rennen verlief reibungslos und hat eine Menge Spaß gemacht. Auch wenn es anstrengend war, eine Wiederholung ist definitiv nicht ausgeschlossen.“
Das große Saisonfinale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) stellte nicht nur Micky Winkler vor eine enorme Herausforderung. Am Freitag kam es während des freien Trainings der Klasse Superbike zu einem fatalen Unfall, bei dem Leon Langstädtler sein Leben verlor.
Insofern müssen alle anderen Begebenheiten einfach relativiert betrachtet werden.
Micky Winkler wollte in Hockenheim nach seinem schweren Sturz in Österreich nochmals angreifen. Aber nach dem ersten Qualifying war für den Schleizer die Veranstaltung bereits beendet. „Ich hatte bei hohem Tempo einen Highsider und bin bei diesem Sturz wieder auf meinen bereits angeschlagenen Rücken gelandet. Wir haben uns entschieden, auf beide Rennen zu verzichten und meiner Gesundheit den Vorrang zu geben.“
Micky Winkler schließt seine erste IDM-Supersport-Saison als Dreizehnter mit 56 Punkten ab.
Um nicht mit dem Gefühl eines Sturzes in den Winter gehen zu müssen, will Micky Winkler beim abschließenden Lauf des Deutschen Langstrecken Cups in knapp zwei Wochen in Oschersleben nochmals mit seiner Kawasaki an den Start gehen.
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