Aller Anfang ist schwer

Pro Superstock 1000 in der Motorsportarena Oschersleben

Zum ersten Mal in diesem Jahr war auch Micky Winkler nach seinem Umstieg in die Pro Superstock 1000 gefordert und lernte seine Konkurrenten im Rennbetrieb kennen. „So wirklich zufrieden, kann ich nicht sein“, gibt sich der Schleizer selbstkritisch. „Meine Zeiten und der Speed waren gar nicht mal so schlecht, aber im Angriffsmodus und auf der Bremse habe ich noch einige Defizite ausmachen müssen.“ Auch Startplatz 13 erwies sich als ausbaufähig. „Ich habe nicht die eine Runde hinbekommen, die nötig ist, um vorne bei der Musik dabei zu sein.“ Rennen eins beendete der 21-Jährige auf Platz 11. „Ich steckte zeitweise garstig im Verkehr fest und mir fehlte die Durchsetzungskraft, die nötig gewesen wäre, um überholen zu können.“ Ganz ähnlich lief auch Rennen zwei. „Mein Start war mittelprächtig, was mir das Leben ungleich schwerer gemacht hat. P 12 muss ich jetzt so akzeptieren. Der Grundspeed ist definitiv da. Jetzt muss ich noch lernen, die Puzzleteile, die so eine 1000er-Maschine aufgibt, richtig zusammenzusetzen.“

Die nächste Runde der Pro Superstock 1000 führt Micky Winkler vom 23. bis 26. Juni ins tschechische Most.

(Fotos André Mürke)

Micky Winkler stellt sich neuen Herausforderungen

Fast wäre die motorsportliche Karriere von Micky Winkler massiv ins Stocken geraten. „Es sah im Winter eine Zeit lang nicht wirklich rosig aus, was meine Ambitionen innerhalb der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) angingen“, gibt der Schleizer offen zu. „Es scheiterte vorrangig am Geld. Was von den Teams für eine Saison inzwischen aufgerufen wird, war für mich nicht zu stemmen, sodass ich sogar ernsthaft eine Zwangspause vom Rennsport in Betracht ziehen musste.“ Dieses Worst-Case-Szenario blieb dem 20-Jährigen aber zum Glück erspart. „Dank des Engagements meines Teamchefs Emil Weber, der mir wirklich große Zugeständnisse und Unterstützung hat zukommen lassen, kann ich diese Saison für sein Team mit einer Kawasaki in der Pro Superstock 1000 an den Start gehen. Dafür bin ich Emil unheimlich dankbar, dass er mir diese Möglichkeit eröffnet hat.“ Für Micky Winkler bedeutet dies nach einem Jahr in der IDM Supersport einen neuerlichen Klassenwechsel. „Das wird definitiv noch mal eine gewaltige Umstellung für mich. Die 1000er-Bikes legen durch ihre Mehrleistung eine ganz andere Charakteristik an den Tag. Das wird eine echte Herausforderung für mich, der ich mich aber gerne stellen werde“, ist sich Micky Winkler bewusst. Erfahrungen mit einem solchen PS-Monster halten sich beim 20-Jährigen noch in Grenzen. „Ich durfte bei ein paar wenigen Einsätze als Instruktor ein solches Superbike fahren, aber das war es dann auch schon.“ Die Pro Superstock 1000 geniest innerhalb der IDM den ausgezeichneten Ruf als ein bewährter Unterbau für die deutsche Königsklasse, der IDM Superbike, zu sein. „Da fahren ausnahmslos richtig schnelle Jungs mit, die alle nach Höheren streben. Die Motorräder unterscheiden sich auch nicht großartig von den reinrassigen Superbikes. Wer weiß, vielleicht ist genau dieser Fakt für die Zukunft von großem Nutzen für mich.“

2023 wird sich Micky Winkler neuen Herausforderungen stellen. Sein neues Sportgerät wird einen deutlichen Leistungszuwachs haben.

Trotz aller aufkommender Euphorie muss sich Micky Winkler mit einem weiteren Fakt auseinandersetzen: „Mein Budget reicht derzeit noch nicht für eine komplette Saison. Ich möchte aber mit Leistung auf mich aufmerksam machen. Vielleicht gelingt es mir so noch potenzielle Sponsoren und Gönner zu akquirieren.“ Und noch ein anderes Problem hat sich bei Micky Winkler aufgetan. „Ich konnte keinen Arzt ausfindig machen, der in diesem Winter den Nagel aus meinem rechten Oberschenkel entfernen konnte, der noch von meinem Rennunfall in Schleiz aus dem Jahr 2019 resultiert. Das ist zwar ärgerlich, stört mich aber zumindest beim Motorradfahren nicht.“

Bewegte Saison für Micky Winkler

„Der Umstieg in die weitaus leistungsstärkere Supersportklasse war der richtige Weg.“ Davon ist Micky Winkler fest überzeugt. Die diesjährige Motorradrennsportsaison war für den Schleizer mit vielen lichten Momenten, aber auch mit einigen brenzligen Situationen behaftet. Der 20-Jährige plaudert über schnelle Rundenzeiten, einer hinderlichen Lederkombi, haarsträubenden Unfällen und einen Problem-Nagel.

Micky, wertest du die Saison 2022 als ein Erfolg?

Unter dem Strich – ja. Wenngleich ich die Saison teilen muss. Die bessere erste Hälfte überwiegt in diesen Fall den weniger erfreulichen zweiten Teil.

Der Reihe nach. Der Umstieg vom leichteren 300er-Bike auf die merklich kraftvollere Supersportmaschine fiel dir leicht?

Ich hatte keine größeren Anpassungsprobleme. Klar bedurfte es Änderungen im Fahrstil. Das ist ein normaler Lernprozess, den ich auch noch nicht als abgeschlossen bewerte. Aber mit jeder gefahrenen Runde lief es besser. Leider waren es zu wenig Testrunden, die ich im Winter drehen konnte. Ich hätte das Motorrad vor dem ersten Rennen gerne noch besser kennengelernt.

Dennoch lasen sich die Ergebnisse nach den ersten Rennen durchaus vielversprechend.

Ich konnte meine Zielstellung, den Top Ten so nah wie möglich zu kommen, immer realisieren. Entscheidender für mich und dem Team war die kontinuierlich ansteigende Lernkurve. Es war eine klare Entwicklungsrichtung zu erkennen: Ich wurde immer schneller.

Nach dem erfolgreichen Auftakt auf dem Lausitzring und in Oschersleben folgte im zweiten Lauf in Most der erste Dämpfer.

Ein ziemlich heftiger Unfall, für den ich nichts konnte. Ein Konkurrent hatte sich völlig überschätzt und ist mir mit hohem Tempo ins Motorrad gefahren. Ich habe die Situation zum Glück adaptiert und konnte mich auf dem Aufprall vorbereiten, sodass ich unverletzt blieb.

Auch beim Heimrennen auf dem Schleizer Dreieck lief es nicht nach deinen Vorstellungen.

In Schleiz ist die persönliche Erwartungshaltung natürlich immer etwas ausgeprägter. Insofern bezeichne ich die beiden Rennen auch als enttäuschend, obwohl ich beide Male in die Punkteränge fahren konnte. Das Dreieck ist ein unheimlich anstrengender Kurs. Als hinderlich erwies sich meine damals neu erhaltene Lederkombi, die noch nicht perfekt passte. Die dadurch resultierenden leichten Bewegungseinschränkungen reichten, um meinen Muskelapparat neben den üblichen Belastungen nochmals weiter zu strapazieren, was nicht sonderlich förderlich war.

Rückblickend muss Micky Winkler seine erste Saison in der IDM Supersport differenziert betrachten. Auf vielversprechende Resultate folgten einige herbe Rückschläge in Form schwerer Stürze. Dennoch fällt das Gesamtfazit des Schleizers positiv aus.

Als dein bestes Wochenende bezeichnest du die anschließende Veranstaltung in den Niederlanden.

In Assen habe ich mich das erste Mal vom reinen Speed her richtig wohlgefühlt. Das spiegelte sich zwar durch die vielen einheimischen Gaststarter nicht in den Ergebnissen ganz wider, aber ich konnte mit den ganz schnellen Jungs problemlos mithalten.

Was hat der schwere Unfall auf dem Red Bull Ring mit dir gemacht?

Rennfahrerrisiko! Ich bin mir bewusst, dass trotz aller Sicherheitsvorkehrungen immer ein gewisses Restrisiko in unseren Sport mitfahren wird.

Was ist von diesem haarsträubenden Unfall in Erinnerung geblieben?

Ich bin mit Tempo 240 die Zielgerade hinaufgefahren und habe beim Anbremsen ins Leere gegriffen. Dann blieben mir noch zwei, drei Sekunden zu reagieren. Ich habe überlegt abzuspringen, was ich gelassen habe. Es ging dann nur noch darum, den Winkel beim Einschlag in die Airfences möglichst positiv zu gestalten. Ich bin gemeinsam mit dem Motorrad in die Luftkissen eingeschlagen und unter meiner Maschine zum Liegen gekommen. Danach war ich kurz bewusstlos. Ich bin wieder zu mir gekommen, als die Streckenmarshalls mein Motorrad angehoben haben. Sicherheitshalber habe ich eine Nacht im Krankenhaus verbracht. Mein Körper hat zwei Wochen lang überall wehgetan, aber ich hatte mir glücklicherweise nichts getan.

Bezeichnest du diesen Unfall als den Schlimmsten in deiner sportlichen Karriere?

Auf jeden Fall den schnellsten. Ich bin unheimlich dankbar, diesen Abflug ohne größere Blessuren überstanden zu haben. Ich bin mir diesen glücklichen Umstand vollauf bewusst.

Die Sturzursache ist mittlerweile ausgewertet worden?

Ein mechanisches Problem an der Bremse.

Auch die letzte Runde der IDM in Hockenheim war nicht von Erfolg gekrönt.

Ich wollte dort unbedingt fahren und habe mir die Erlaubnis von den Ärzten eingeholt. Ich war auch im Training richtig flott unterwegs. Manche behaupteten sogar, ich wäre besser gefahren, als vor meinem Unfall. In der heißen Trainingsphase wurde ich, ohne etwas anderes als in den Runden zuvor gemacht zu haben, mit einem wilden Highsider vom Motorrad geworfen. Meine eigene Krankenvorgeschichte und der tödliche Unfall des Rennfahrerkollegen am Vortag verstärkten meine Entscheidung, auf beide Rennen zu verzichten.

Du bist dann noch zum Abschluss dein erstes Langstreckenrennen gefahren. Wie wichtig war das für deinen Kopf.

Enorm wichtig. Ich wollte die Saison nicht von Rückschlägen geprägt beenden und es vor allem mir beweisen, dass ich weiterhin in der Lage bin, ein Motorrad schnell um die Ecken zu bewegen. Das hat wunderbar funktioniert. Ich bin mit einem Lächeln vom Motorrad gestiegen. Der Ausflug, der nicht der letzte in diese Szene gewesen sein muss, hat mir die Bestätigung und neue Motivation für die anstehenden Aufgaben geliefert.

Welche Planungen hast du für das nächste Jahr schon anschieben können?

Eine schwierige Situation. Im Moment gibt es noch nichts Spruchreifes zu vermelden. Ich habe aktuell zwei Optionen auf dem Tisch liegen, aber wie immer ist das an finanziellen Bedingungen geknüpft, die ich versuche zu erfüllen. Eine Alternative zur IDM Supersport ist nur schwer vorstellbar. Im schlimmsten Fall muss ich ein Jahr pausieren, was ich aber unbedingt vermeiden möchte.

Es gibt in deinem Oberschenkel noch immer das metallische „Erinnerungsstück“ von Ihren Schleiz-Unfall aus dem Jahr 2019.

Der Nagel hätte eigentlich schon längst entfernt sein sollen. Aber beim ersten Anlauf scheiterte es an einen passenden Bohrer. Jetzt gibt es Probleme mit den Terminen bei den Ärzten. Ich kann das aber nur im Winter machen lassen, da ich nach der Entfernung vernünftigerweise drei Monate ohne Motorradfahren auskommen muss. Eine OP müsste also jetzt zeitnah passieren, um zur Saisonvorbereitung wieder fit zu sein. Ich suche einen Arzt. Der Nagel selbst stellt weder im Alltag noch beim Motorradfahren ein Hindernis dar, könnte also theoretisch noch ein Jahr drin bleiben. Aber irgendwann muss das Ding logischerweise raus.

Erfolgreicher Saisonabschluss für Micky Winkler

Gaststart beim Finalrennen des Deutschen Langstrecken Cups

Dieser Ausflug in die Motorsportarena nach Oschersleben hat sich für Micky Winkler gelohnt. Nachdem die letzten beiden IDM-Wochenenden einen wenig verheißungsvollen Ausgang genommen hatten, wollte der Schleizer in diesem Jahr nochmals unbedingt Rennkilometer sammeln und schloss sich beim Saisonfinale des Deutschen Langstrecken Cups dem Michelin Beinlich Racing Team Endurance an. „Ich hatte großes Interesse daran, das Jahr mit einem Erfolgserlebnis zu beenden und nochmals Selbstvertrauen zu danken.“ Das gelang dem Schleizer. Zusammen mit seinen beiden Teamkollegen Troy Beinlich und Lukas Franke raste Micky Winkler auf Platz vier in der Gesamtwertung, was gleichbedeutend mit Rang zwei in der Supersportkategorie war.

Ohne jeglichen Druck durfte die junge Truppe die Veranstaltung in Angriff nehmen. „Die ohnehin knappe Trainingszeit bei dieser Eintagesveranstaltung wurde nach zwei roten Flaggen nochmals gewaltig eingekürzt. Fahrzeit, die ich, aber auch die anderen beiden dringend benötigt hätten.“

Aber das Trio konnte seine Qualitäten während des Langstreckenrennens offenbaren. Die Rundenzeiten wurden mit zunehmender Renndauer deutlich schneller. „Wir haben uns ordentlich steigern können. Am Ende sind wir Zeiten auf dem Niveau des siegreichen Ravenol-Teams gefahren.“

Nach seinem ersten Einsatz im Langstrecken Cup zog Micky Winkler ein durchweg positives Fazit: „Da war cool. Mal etwas anderes. Ich musste meinen Rhythmus und Fahrstil anpassen und runder fahren, als ich das von den Sprintrennen gewohnt bin. Die Michelin-Reifen haben gut funktioniert, von daher gestaltete sich auch die Umstellung problemlos. Unser gesamtes Rennen verlief reibungslos und hat eine Menge Spaß gemacht. Auch wenn es anstrengend war, eine Wiederholung ist definitiv nicht ausgeschlossen.“

Erfolgreiche Truppe. Ihr erster gemeinsamer Auftritt im Deutschen Langstrecken Cup wurde mit einem Pokal belohnt: (v.l.) Micky Winkler, Troy Beinlich und Lukas Franke.

Trauriges Finale

IDM Hockenheim

Das große Saisonfinale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) stellte nicht nur Micky Winkler vor eine enorme Herausforderung. Am Freitag kam es während des freien Trainings der Klasse Superbike zu einem fatalen Unfall, bei dem Leon Langstädtler sein Leben verlor.

Insofern müssen alle anderen Begebenheiten einfach relativiert betrachtet werden.

Micky Winkler wollte in Hockenheim nach seinem schweren Sturz in Österreich nochmals angreifen. Aber nach dem ersten Qualifying war für den Schleizer die Veranstaltung bereits beendet. „Ich hatte bei hohem Tempo einen Highsider und bin bei diesem Sturz wieder auf meinen bereits angeschlagenen Rücken gelandet. Wir haben uns entschieden, auf beide Rennen zu verzichten und meiner Gesundheit den Vorrang zu geben.“

Micky Winkler schließt seine erste IDM-Supersport-Saison als Dreizehnter mit 56 Punkten ab.

Um nicht mit dem Gefühl eines Sturzes in den Winter gehen zu müssen, will Micky Winkler beim abschließenden Lauf des Deutschen Langstrecken Cups in knapp zwei Wochen in Oschersleben nochmals mit seiner Kawasaki an den Start gehen.

Alle Schutzengel im Einsatz

Das Österreich-Gastspiel der IDM auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg stellte sich für Micky Winkler diesmal als kein lohnenswertes Ausflugsziel dar, das zu allem Überfluss mit einem Krankenhausaufenthalt endete. Am Ende der schnellen Start-und-Ziel-Geraden kam der Schleizer in der fünften Runde im zweiten Supersportlauf bei einem Hochgeschwindigkeitsunfall zu Sturz. Winkler rutschte zusammen mit seinem Motorrad unter die dort positionierten Airfences und kam dabei unter seinem Motorrad zum Liegen. Mit dem Rettungswagen ging es für den 20-Jährigen zunächst ins streckeneigene Medicalcenter und später weiter in ein örtliches Krankenhaus. Dort wurden weitreichende Untersuchungen gemacht, die keine schwerwiegenden Verletzungen an den Tag brachten. Noch am Abend konnte Micky aus dem Krankenhaus persönlich Entwarnung geben. „Es ist nichts gebrochen, auch ein Schädel-CT blieb ergebnislos.“ Zur Sicherheit blieb der Schleizer, der im ersten Rennen als 16. die Ziellinie kreuzte und aufgrund der Gaststarter Punkte für P12 bekam, eine Nacht zur Überwachung im Krankenhaus.

Kein Zuckerschlecken

„Assen gestaltete sich generell als eines der schwierigen Wochenenden“, bilanzierte Micky Winkler nach den Ausflug nach Holland. „Ich bin nie richtig schnell geworden.“ Selbstkritisch sucht der Schleizer die Ursache dafür bei sich: „Das hat viel mit meinem Fahrstil zu tun, der noch sehr von meiner 300er-Zeit geprägt ist. In Assen mit den langen überhöhten Kurven komme ich so einfach nicht auf brauchbare Zeiten“, was nur den 20. Startplatz für Micky Winkler zur Folge hatte.

Immerhin in den Rennen verstand es der Schleizer, sich einiger seiner Konkurrenten zu entledigen. „Ich konnte mich in beiden Läufen ganz gut nach vorn kämpfen und einige Plätze gut machen. Vor allem mit Rennen zwei bin ich zufrieden, weil da meine Zeiten deutlich besser wurden.“

Mit zwei 14. Rängen, die abzüglich der Gaststarter die Punkteränge 10 und 11 bedeutenden, zeigte sich Micky Winkler am Ende des Tages nicht ganz unzufrieden.

In der Gesamtwertung IDM Supersport rangiert Micky Winkler aktuell mit 53 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz.

Weiter geht es mit der IDM vom 2. bis 4. September auf dem österreichischen Red Bull Ring.

Das große Saisonhighlight

Micky Winkler beim IDM-Lauf in Schleiz

Was für ein Spektakel, was da beim Gastspiel der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem Schleizer Dreieck abgebrannt wurde. Abseits, aber vor allem natürlich auch auf Strecke bebte einmal mehr der Traditionskurs und kochte am Wochenende vor 30 500 Zuschauern so richtig auf. Davon anstecken ließ sich auch Micky Winkler, der sein Heimrennen auf seine Art zu genießen wusste.

Doch bevor sich jedoch überhaupt ein Rad beim Schleizer drehen konnte, musste im Vorfeld ein neues Motorrad aufgebaut werden. „Nach dem unverschuldeten Crash in Most blieb uns lediglich der Motor übrig. Nicht nur der Rahmen erwies sich als Kernschrott.“ Das brachte die durchaus üblichen Probleme mit sich. „Nach der Quali haben wir das Set-up des Bikes komplett auf dem Kopf gestellt.“ Das gewagte Unterfangen fruchtete. In den beiden Supersportrennen musste sich der Lokalmatador etwas unter Wert verkaufen. „Meine Schulter bereitete mir Probleme. Ich hatte in der Hitze zu kämpfen. Es war beide Male unheimlich anspruchsvoll“ Denn nicht weniger anstrengend verlief auch Lauf zwei. „Ich konnte einige gute Überholmanöver setzen und habe lange versucht, die Konkurrenz in Schach zu halten. Die Plätze zwölf und elf sind nicht grundlegend die Ergebnisse , die ich mir erhofft habe, aber ganz unzufrieden bin ich dann auch nicht. Die gesammelten Punkte waren wichtig.“

Aktuell rangiert Micky Winkler mit 42 Zählern auf Tabellenplatz 11 der IDM Supersport.

Bereits in vierzehn Tagen steht im niederländischen Assen die nächste Runde des deutschen Championats auf dem Programm.

Allerhand los

iDM Most

Runde drei der internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (iDM) führte Micky Winkler nach Most. Der Tschechien-Ausflug hatte für den Kawasaki-Piloten die ein oder andere Überraschung zu bieten.

Der Auftakt gestaltete sich für den Schleizer harzig. „Ich habe mich nicht sonderlich wohl gefühlt. Erst ein paar Änderungen am Set-up sorgten für Besserung.“ Da sich das Wetter eher durchwachsen im Nachbarland präsentierte, hielten sich die Möglichkeiten auf der Rennstrecke schnelle Rundenzeiten zu fahren an den ersten beiden Tagen in Grenzen. „Auch wenn ein vierzehnter Startplatz nicht so berauschend klingen mag, konnte ich der Zeitenentwicklung durchaus positives abgewinnen. Unser Rückstand war nicht sonderlich groß, zumal sich noch einige Gaststarter aus der Weltmeisterschaft ins Starterfeld eingeschrieben hatten.“

Erwartungsgemäß tumultartig ging es dann beim ersten Rennen in der ersten Schikane zu. Micky Winkler war dabei unfreiwillig verwickelt. „Ich musste einen gestürzten Kontrahenten ausweichen und einen weiten Bogen fahren.“ Bei der folgenden Aufholjagd machte der Schleizer schnell viele Plätze gut, bis sich sein linker Knieschleifer verabschiedete. „Das hat mich etwas aus dem Konzept gebracht und bedurfte etwas Gewöhnung, bis die schnellen Rundenzeiten wieder kamen. Platz 12 ist dahingehend ganz okay.“ Abzüglich der Gaststarter bedeutete das sogar P 9.

Kurz gestaltete sich der zweite Auftritt von Micky Winkler. „Ich wurde von einem hinter mir fahrenden Piloten abgeschossen. Fahrer okay, Motorrad Schrott“, lautete hier dann die ernüchternde Bilanz.

Vom 22. bis 24. Juli steigt dann für Micky Winkler das Heimspiel auf dem Schleizer Dreieck.

Zwei Mal die Zehn

IDM Motorpark Oschersleben

Die anfänglichen Probleme im Freien Training konnte Micky Winkler zügig ad acta legen. „Ich kam hier in Oschersleben nicht ganz so schnell zu Recht.“ Dennoch lief das Qualifying recht ordentlich für den Schleizer. „Mir fehlte in der letzten Konsequenz ein schneller Zug, an den ich mich hätte anheften können. Und bei meiner vermeintlich schnellsten Runde stand mir ein Kontrahent im Weg, sodass es letztlich der 15. Startplatz werden sollte.“

Ein gemütliches Abtasten im Rennen gab es nicht. „Ich war nach dem Start zum ersten Rennen ordentlich bei der Sache und hatte das Gefühl, dass ich in der Gruppe, in der ich mich eingereiht hatte, sogar noch ein Stück weit hätte schneller fahren können.“ In den letzten Runden wollte Micky Winkler straff attackieren. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Mickys Teamkollege hatten einen vehementen Motorschaden, der einen riesigen Ölfilm nach sich zog. „Meine komplette Gruppe ist darauf gestürzt. Ich hatte das Glück, wieder auf mein Bike springen zu können und es nach dem Abbruch aus eigener Kraft in die Boxengasse zu schaffen.“ Micky wurde dort als Zehnter gewertet.

Ebenfalls Platz zehn sprang für den Schleizer auch im zweiten Rennen des Tages heraus. „Ich wollte hier noch ein Stück weit aggressiver ans Werk gehen. Allerdings fühlte sich das Bike nicht 100%ig an, was sicher noch eine Folge des Sturzes war. Micky sortierte sich in eine Gruppe ein, die intensiv um den sechsten Platz fightete. „Es fehlte aber der letzte Drücker.“

Micky Winkler konzentriert sich jetzt auf den nächsten IDM-Lauf in Most (24. bis 26. Juni) und will dort den nächsten Schritt nach vorn machen.